Biokraftstoffe sollen bald an den internationalen Börsen notieren, wünscht sich die brasilianische Zuckerindustrie.
„Die Biokraftstoffe sind die Rettung der Landwirtschaft“, jubelt der Konsulent Ronaldo Knack. „Bei der Kosten-Nutzen-Rechnung ist Brasilien Weltmeister.“ Inklusive Transportkosten können brasilianische ProduzentInnen einen Liter Bioethanol für rund 20 Cent bis nach Europa schicken, wo die Kosten etwa dreimal so hoch liegen.
Insgesamt 2,5 Milliarden Liter brasilianisches Bioethanol bleiben nach Deckung des Eigenbedarfs für den Weltmarkt über, den Brasilien zur Zeit als einziger Staat beliefern kann. Eine Position, die Brasilien gar nicht auf Dauer anstrebt, versichert Zucker-Verbandschef Eduardo Carvalho durchaus überzeugend: „Wir möchten andere große Käufer und Verkäufer auf dem Weltmarkt haben – nur so können wir erreichen, dass Ethanol an den Börsen gehandelt wird.“
Das Interesse ausländischer Investoren ist enorm. Am schnellsten haben die US-amerikanischen Agrotech-Konzerne reagiert, die bereits große Teile der brasilianischen Exporte abwickeln: Cargill, Bunge oder ADM.